Wie kann ich meine Zähne mit gesunder Ernährung schützen und stärken
Jeder kennt das, wenn sich das Zahnfleisch oder Zahnbett entzündet entstehen große Schmerzen. In den meisten Fällen geht diese Entzündung von alleine wieder weg. Aber was ist, wenn sie regelmäßig wiederkehrt und es zu einer chronischen Entzündung wird, die zu Zahnverlust führen kann? Diese Entzündungen bedeuten immer wieder Risiken für den ganzen Körper, die man jedoch durch die Änderung der Ernährungs - und Lebensweise stark positiv beeinflussen und auch dauerhaft heilen kann.
Wie merkt man anhand seiner Zähne, dass im Körper etwas
ins Ungleichgewicht geraten ist? Was kann der Zahnarzt dagegen tun oder können Sie selber auch speziell etwas dagegen tun?
Wenn die Zahnhälse beginnen hitze- und kälteempfindlich zu werden, wenn das Zahnfleisch bei kleinen Berührungen anfängt zu bluten oder ein unangenehmer Geschmack im Mund entsteht, sind das schon die ersten, unscheinbaren Anzeichen einer Zahnfleischentzündung.
Eine Entzündung im Mundraum birgt grundsätzlich viele Risiken, da eine Entzündung Bakterien mit sich bringt, die sich unmittelbar in den Schleimhäuten einnisten und diese durchziehen final den ganzen Körper.
Bei Rauchern bleiben diese ersten Anzeichen oft sogar aus.
Darum sollten sie selbst die kleinsten Anzeichen ernst nehmen und ihren Zahnarzt auf diese Probleme aufmerksam machen.
Wenn Sie warten bis sich das ganz Zahnfleisch an einigen Stellen stark rötet oder sogar anschwillt, kann sich daraus eine Entzündung des ganzen Zahnhalte-Apparates entwickeln und das kann ein Risiko für den ganzen Körper darstellen.
Denn diese Erkrankung kann nicht nur zu Zahnverlust führen, sondern das komplette Immunsystem auf Trab halten.
Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass der Saum zwischen Zahn und Zahnfleisch eine höchst sensible Grenzen zwischen dem inneren und dem Äußeren des Körpers markiert.
Liegt die Zahnwurzel also frei, können krankmachende Keime durch die Wunde in die Blutbahn gelangen und sich im ganzen Körper verbreiten. Das kann zu schlimmen Risiken führen.
So kann die lokale Infektion des Zahnbettes beispielsweise auf die Gefäße übergreifen und die Entstehung von Arteriosklerose fördern durch die Botenstoffe der Bakterien.
Das hat zur Folge, dass die Gefahr für Durchblutungsstörungen und Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt stetig steigt.
Was aber besonders interessant ist (gerade für Menschen mit Insulinresistenz oder auch Menschen, die abnehmen wollen)
Die Entzündungsherde im Mund verstärken die Insulinresistenz der Zellen und somit die Verschlechterung der Blutzuckerwerte.
Ein fataler Teufelskreis entsteht, denn hohe Insulinwerte begünstigen wiederum die Entzündungen.
Die bakteriellen Infektionen des Zahnhalteapparates fördern nachweislich sogar rheumatoide Arthritis und ist vermutlich für viele andere Leiden wie Gelenkbeschwerden, Schulter oder Rückenschmerzen verantwortlich.
Ergebnisse aktueller Forschungen deuten zudem darauf hin, dass auch ein Risiko schwer an Covid 19 zu erkranken, bei Menschen mit Parodontitis deutlich erhöht ist.
Aber wie entsteht eine Parodontitis:
Parodontitis ist leider keine Krankheit, die nur in der Mundhöhle stattfindet. Sie steht in wechselseitiger Beziehung zum gesamten Organismus.
Wie wird das verursacht?
Durch ein schlechtes Säure-Basen-Verhältnis im gesamten menschlichen Körper, durch Umweltbelastungen, falsche Ernährung und eine allgemeine Immunschwäche (und natürlich durch unzureichende Mundhygiene).
Ein ganz wichtiger Eckpfeiler im System ist eine mehrgleisige Behandlung des Körpers.
Einerseits ist die spezielle Zahnhygiene besonders wichtig, andererseits geht es um den Aufbau der körpereigenen Abwehrkräfte- also einem gesunden und stabilen Immunsystem.
Normalerweise werden die schädlichen Bakterien im Mund durch die physiologische Mundflora und unser Immunsystem in Schach gehalten. Ist das Gleichgewicht im Körper jedoch gestört, gelingt das nicht mehr und es kommt zu einer Zahnfleischentzündung.
Und hier liegt auch der Zusammenhang im Körper ganz klar auf der Hand. Nichts darf isoliert betrachtet werden.
Langfristig reduziert man diese Entzündungen nur, wenn wir versuchen Faktoren, die das Immunsystem schwächen, zu eliminieren und die normale Mundflora wiederherzustellen.
Es gibt eine bunte Handvoll Möglichkeiten die normale Mundflora wiederherzustellen, und der Weg Nummer eins ist die Ernährung.
Parodontitis ist nicht selten die Folge eines gestörten bakteriellen Gleichgewichtes in der Darmflora.
Dieser kann durch zu viel Alkohol, den häufigen Verzehr von Fertiggerichten und die Einnahme von Antibiotika entstehen aber auch einfach stressbedingt sein.
Hilfreich ist hier die Einnahme der richtigen Präbiotika, die man als einzelnes Produkt kaufen kann, aber auch ein guter Biojoghurt Natur liefert viele Bakterien, die dem Darm guttun. Ein—zwei Löffel pro Tag reichen da schon vollkommen aus.
Die Darmflora wird jedoch nur positiv beeinflusst und wiederaufgebaut, wenn die Präparate mehrere Wochen eingenommen werden. Darum ist es hier sehr wichtig, die richtigen Präparate einzunehmen.
Lebensmittel, die die Darmflora positiv beeinflussen sind u.a. Apfelessig, saure Gurken, Kefir aus Schafs- und Ziegenmilch, Misopaste oder fermentierte Lebensmittel wie frisches Sauerkraut.
Säure Basen Gleichgewicht
Das Zahnfleisch kann nur dann ausheilen, wenn keine Übersäuerung vorliegt. Befindet sich der Körper stets in einem Ungleichgewicht und ist stetig sauer ist nicht nur die Funktion des Immunsystems und der gesamten Verdauung stark eingeschränkt, auch das Bakterienmilieu im Mundraum verändert sich negativ.
Eine basenüberschüssige Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr und viel Bewegung bringen den Säure- Basen Haushalt wieder ins Gleichgewicht.
Auch der gezielte Einsatz von Mikronährstoffen wie Vitamin C, D3 etc. spielt in der Parodontitis Therapie ebenfalls eine große Rolle.
Eine ausgewogene, antientzündliche Ernährung trägt dazu bei, dass eine bestehende Zahnbettentzündung dauerhaft ausheilen kann. Zudem beugt sie weitere Entzündungen vor.
Eine nährstoffreiche Kost aus zuckerarmen Früchten und viel Gemüse kommt dem Mund doppelt zugute.
Zähne und Zahnhalteapparate werden von außen über den Speichel, aber auch von innen mit den Mineralien und Mikronährstoffen versorgt.
So steckt viel Vitamin C zum Beispiel in Zitrusfrüchten oder Paprika.
Auch antientzündliche Gewürze wie Kurkuma, Ingwer, Chili, Zimt und Kreuzkümmel können stark unterstützen.
Und last but not least Weißmehl und Zucker lieber meiden.
Beides wird von den Mundbakterien in Säure umgewandelt, die den Zahnschmelz angreift und Zahnfleischentzündungen hervorruft.
Über die Autorin: Anja Maria Hohmann, Düsseldorf, ist ganzheitlicher Gesundheits - und Ernährungscoach mit den Schwerpunkten:
· Ernährung für eine gute Darmgesundheit,
· Ernährung im Krankheitsfall,
· Lebensmittelallergie,
· Ernährung für Schwangere,
· Ernährung für Kinder und für Sportler,
· Vegane und vegetarische Ernährung,
· Zuckerfreie Ernährung
Bei ihrer Arbeit bedient sie sich aus verschiedenen Elementen wie unter anderem: der traditionell chinesischen Medizin, der Ernährung nach den 5 Elementen, der ayurvedischen Ernährung und der westlichen Ernährung.
Kontaktdaten: anja@brainutrition.de
Webseite: www.brainutrition.de
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